top of page

BWA für Geschäftsführer erklärt: Was wirklich wichtig ist 📊🧠

  • Autorenbild: Martin Reiss
    Martin Reiss
  • vor 7 Minuten
  • 5 Min. Lesezeit

Die Betriebswirtschaftliche Auswertung (BWA) gehört zu den wichtigsten Steuerungsinstrumenten im Unternehmen. Sie bildet den wirtschaftlichen Zustand des Betriebs ab, zeigt Entwicklungen, warnt vor Risiken und liefert Entscheidungsgrundlagen für die Geschäftsführung. Dennoch wird die BWA im Alltag vieler Unternehmen unterschätzt oder falsch genutzt. Manche Geschäftsführer empfinden sie als Zahlenfriedhof, andere überfliegen sie nur kurz oder betrachten sie lediglich als Pflichtbestandteil des monatlichen Rechnungswesens.


Dabei steckt in der BWA weitaus mehr: Sie ist ein strategisches Führungsinstrument, das Orientierung gibt, finanzielle Stabilität sichtbar macht und Chancen ebenso aufzeigt wie Risiken. Richtig interpretiert hilft sie dabei, ein Unternehmen nicht nur zu steuern, sondern nachhaltig weiterzuentwickeln.


Dieser Beitrag erklärt verständlich und praxisnah, was Geschäftsführer wirklich wissen müssen, wie die BWA aufgebaut ist, welche Kennzahlen entscheidend sind und wie man sie sinnvoll für Planung, Strategie und Wachstum einsetzt.



1. Die BWA als Führungsinstrument – weit mehr als eine monatliche Übersicht 🚀📘


Die BWA ist kein Dokument, das aus reiner Gewohnheit erstellt wird. Sie ist ein zentraler Blick auf die wirtschaftliche Lage und sollte für die Geschäftsführung denselben Stellenwert haben wie die tägliche Kontrolle von Aufträgen, Personal oder Liquidität.

Richtig eingesetzt zeigt die BWA:

• ob das Unternehmen wirtschaftlich stabil ist,

• ob Gewinne nachhaltig erwirtschaftet werden,

• wie gesund die Margen und Deckungsbeiträge sind,

• welche Kosten aus dem Ruder laufen,

• wie sich betriebliche Trends entwickeln,

• ob Liquiditätsrisiken entstehen könnten.


Eine BWA bietet monatliche Transparenz. Wer sie nicht nutzt, steuert das Unternehmen blind oder zu spät.



2. Die BWA zeigt Entwicklungen, keine Vollkommenheit 📈🔍


Ein kritischer Punkt bei der BWA: Sie ist kein Jahresabschluss. Ihr Ziel ist nicht, jeden Cent perfekt zuzuordnen.


Wichtig ist zu verstehen: Die BWA bildet Tendenzen ab.

Geschäftsführer, die sich zu sehr an Einzelwerten festbeißen, verlieren den Blick für das Wesentliche. Stattdessen zählt:

• wie sich Umsätze entwickeln,

• wie stabil der Rohertrag ist,

• wie sich Personalkosten verändern,

• wie Kostenquoten wachsen oder sinken,

• ob das Betriebsergebnis in die richtige Richtung geht.


Der Fokus liegt auf Trends – denn Trends zeigen frühzeitig, ob Anpassungen notwendig sind.



3. Die zentralen Elemente der BWA – verständlich erklärt 🧭📊


Um als Geschäftsführer die BWA sicher zu lesen, reicht es, die entscheidenden Bausteine zu verstehen. Nicht jede Zahl ist gleich wichtig. Manche Positionen sind für die Unternehmensführung zentral, andere eher Hintergrundrauschen.

Die folgenden Bereiche sind besonders entscheidend.


3.1 Umsatz und Leistung – der Motor des Unternehmens 🔧📈

Der Umsatz zeigt, wie viel das Unternehmen erwirtschaftet. Die „Gesamtleistung“ berücksichtigt zusätzlich Bestandsveränderungen, unfertige Arbeiten oder aktivierte Eigenleistungen – wichtig in Handwerk, Bau oder Produktion.

Relevante Fragen für Geschäftsführer:

• Entwickelt sich der Umsatz nachhaltig oder unregelmäßig?

• Steigen die Umsätze schneller als die Kosten?

• Gibt es saisonale Muster, die berücksichtigt werden müssen?


Die Umsatzentwicklung ist kein Selbstzweck. Sie ist Voraussetzung für Deckungsbeiträge, Liquidität und Wachstum.


3.2 Der Rohertrag – das Herz der BWA ❤️📈

Der Rohertrag zeigt, was vom Umsatz bleibt, nachdem direkte Kosten (Material, Waren, Fremdleistungen) abgezogen wurden. Hier entscheidet sich, ob die Kalkulation stimmt.

Typische Fragen:

• Warum sinkt die Rohertragsquote?

• Haben Lieferantenpreise angezogen?

• Wurden Verkaufspreise nicht angepasst?

• Gibt es Projekt- oder Stundenverluste?

• Sind Rabatte zu großzügig?


Ein Rückgang des Rohertrags ist ein Warnsignal – langfristig gefährlicher als rückläufige Umsätze.


3.3 Personalkosten – der größte Hebel im Mittelstand 👥💶

Die Personalkosten sind in vielen KMU der wichtigste Kostenblock. Entwickeln sie sich ungünstig, kann das Ergebnis schnell ins Negative kippen.

Wichtig für Geschäftsführer sind:

• Personalkostenquote

• Produktivität

• Verhältnis Umsatz / Mitarbeiter

• Strukturkosten pro Kopf

• Entwicklung über die letzten Monate


Steigen die Personalkosten stärker als die Leistung, wird das Unternehmen langfristig unprofitabel.


3.4 Gemeinkosten – kleine Positionen mit großer Wirkung 🧾🧩

Gemeinkosten wirken oft unscheinbar, doch sie steigen schleichend. Typisch sind:

• Energiepreise

• Versicherungen

• IT-Kosten

• Fahrzeuge

• Fremdleistungen

• Mieten


Jährliche oder halbjährliche Kostenanalysen zeigen, ob die Strukturen noch passen oder ob das Unternehmen ineffizient geworden ist.


3.5 Betriebsergebnis – die zentrale Kennzahl 📘🖊️

Das Betriebsergebnis zeigt schwarz auf weiß, ob das Unternehmen operativ erfolgreich ist.

Geschäftsführer müssen verstehen:

• Ist das Ergebnis nachhaltig?

• Ist es saisonal schwankend?

• Ist es durch Sondereffekte verzerrt?

• Gibt es Problemprojekte oder unprofitable Bereiche?


Ein Unternehmen kann guten Umsatz machen – aber ohne positives Betriebsergebnis entsteht keine Stabilität.


3.6 Liquidität – die unsichtbare Ergänzung zur BWA 💧📊

Die BWA zeigt nicht direkt die Liquidität, aber indirekte Hinweise:

• Rückgang Rohertrag → weniger Cashflow

• steigende Kosten → weniger Liquidität

• Umsatzwachstum → Vorfinanzierungsbedarf

• Margenrückgang → Engpassgefahr


Deshalb gehört zur BWA immer eine ergänzende Liquiditätsplanung.



4. Die häufigsten Fehler in der BWA-Nutzung – und wie man sie vermeidet ⚠️🛑


Fehler entstehen nicht durch mangelnde Intelligenz – sondern durch fehlende Zeit, fehlende Routine oder fehlende Struktur. Die folgenden Fehler treten häufig auf.


Fehler 1: Die BWA wird nur abgeheftet 📄📥

Viele Unternehmen betrachten die BWA als Pflichtdokument. Doch ohne Analyse verliert sie ihren Wert.

Besser: Ein kurzer monatlicher BWA-Check – 10 Minuten reichen völlig aus.


Fehler 2: Fokus auf Zahlen statt auf Entwicklungen 🔍➡️📈

Ein einzelner Monat sagt fast nichts aus. Entscheidend ist der Vergleich:

• mit dem Vormonat

• mit dem Vorjahr

• mit der Planung


Ein Trend ist wertvoller als 50 Einzelzahlen.


Fehler 3: Unstrukturierte Buchhaltung 📚⚠️

Wenn Buchhaltung chaotisch ist, ist die BWA unzuverlässig. Saubere Kontierung, zeitnahe Buchung und klare Strukturen sind Pflicht.


Fehler 4: Es werden keine Maßnahmen abgeleitet 🧠🛠️

Eine BWA zeigt nur dann Wert, wenn sie Konsequenzen hat. Beispielhafte Maßnahmen:

• Preise anpassen

• Kostenstrukturen überarbeiten

• Prozesse verschlanken

• Produktivität steigern

• Projektkalkulation verbessern


Fehler 5: Entscheidungen nur aus dem Bauch treffen 🫣🎯

Intuition ist wichtig – aber Zahlen bringen Objektivität. Die Kombination aus beidem erzeugt die besten Entscheidungen.



5. Wie Geschäftsführer die BWA strategisch nutzen können 🎯📘


Eine BWA kann viel mehr, wenn man sie strategisch betrachtet.


5.1 Monatliches Kurzgespräch etablieren 🗓️💬

Ein kurzes Gespräch – 10 bis 20 Minuten – reicht, um Klarheit zu schaffen. Dabei zählen immer dieselben Fragen:

• Was fällt auf?

• Was hat sich verändert?

• Welche Maßnahmen ergeben sich?


Struktur schlägt Bauchgefühl.


5.2 Wichtige Kennzahlen definieren 📊🏆

Geschäftsführer brauchen keine 40 KPIs, sondern 4–6 wirklich relevante Zahlen:

• Rohertragsquote

• Personalkostenquote

• Deckungsbeiträge

• Betriebsergebnis

• Cashflow

• Auftragsbestand


Diese Kennzahlen entscheiden über Stabilität und Wachstum.


5.3 BWA + Liquiditätsplanung kombinieren 💧🔥

Wer beides verbindet, erkennt Gefahren frühzeitig und Chancen rechtzeitig. So entsteht echte betriebliche Steuerung.


5.4 BWA als Frühwarnsystem nutzen 🧭🔔

Die BWA zeigt Probleme oft Monate früher als der Jahresabschluss. Geschäftsführer können dadurch:

• Investitionen besser timen,

• Preisstrategien anpassen,

• Personalkapazitäten planen,

• Kostenentwicklungen steuern,

Wachstum kontrolliert vorbereiten.



6. Fazit: Die BWA ist eines der wertvollsten Werkzeuge für die Unternehmensführung ⭐📈


Richtig genutzt zeigt die BWA, ob das Unternehmen gesund ist –finanziell, strukturell und strategisch.


Sie macht Entwicklungen sichtbar, deckt Risiken auf und hilft, Entscheidungen faktenbasiert zu treffen. Wer die BWA versteht, führt klarer, sicherer und erfolgreicher.


Die BWA ist nicht nur ein Monatsbericht. Sie ist ein Navigationsinstrument für Stabilität und Wachstum.


Geschäftsführer, die sie aktiv einsetzen, gewinnen Kontrolle, Klarheit und strategische Stärke.


beste Steuerberater Deutschland 2025 REISS Steuerkanzlei


bwa für Geschäftsführer REISS Steuerkanzlei Steuerberater

 
 

© 2025 REISS 

Neustraße 10 83512 Wasserburg am Inn

Telefonzeiten: Mo.-Do.: 09:00 - 12:00 Uhr 
Termine: Mo.-So.: 12:00 Uhr - 21:00 Uhr

Impressum • Initiativ-Bewerbung FAQ

  • Instagram
  • X
  • Facebook
bottom of page